Lange schon sehnte ich mich nach einer Flucht aus der Stadt. Rauf auf eine einsame Insel, das war mein sehnlichster Wunsch. Aus dem Leben ausbrechen und im Einklang mit der Natur leben. Einfach machen was man möchte, und niemanden stört’s.
Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass das wirklich wahr werden könnte. Aber da war sie! Dieses Plakat in einem ziemlich zwielichtigen Reisebüro. Kaum zu erkennen waren die Arbeiter dort und klärten mich nur grob über den Ablauf auf. Meine Frage nach den kosten wurde jedes Mal ignoriert. Aber naja, wie teuer kann denn schon so ein Umzug auf eine einsame Insel sein?
Als ich am vereinbarten Termin am verdammt abgelegenen Flughafen stand, wurde mir so langsam bewusst, warum die Arbeiter so verschleiert gewesen waren. Jeder Zoo hätte sich wohl sprechender Tiere sofort angenommen, wenn das raus kommen würde.
Ich machte mir keine Gedanken dazu ob sprechende Tiere nun vertrauenserweckend waren oder nicht… aber das Dodos dieses Flugzeug steuern würden, fand ich durchaus spannend. Dann konnten die ja nun doch endlich fliegen.
Ich stieg also in den Flieger, ein bisschen überrascht darüber, dass ich nicht ganz alleine war. Aber wahrscheinlich gab es noch ein paar mehr Landungen zwischendurch.
Nach einem langen Flug mit Dodo Airlines, ohne Zwischenlandungen, kamen wir alle am schon erbauten Flughafen an. Bisher hatte ich noch nicht mit den anderen Tieren gesprochen, doch schon riss der Waschbär das Wort schon an sich. Er war wohl hier die führende Position.
Zügig teilte er uns Zelte zu, die wir auf der Insel aufbauen durften. Ich half meinen neuen Nachbarn dabei, ihres aufzustellen und sie waren sehr dankbar dafür. Konkret handelte es sich hierbei um ein dunkles Pferd, namens Andrea und einen sportlichen Löwen namens Dieter. Letzterer war mit seiner Sonnenbrille wohl schon bestens vorbereitet.
Die Sonne war schon fast untergegangen, da beehrte uns der Waschbär mit einer Nachricht, die er uns bisher verschwiegen hatte. Der ganze Spaß mit Zelt und fliegen kostet viel zu viele Sternies. Und vor allem, war unser ganzes Gepäck samt Geld und Zubehör einfach verschwunden und nie auf der Insel gelandet.
Ich geriet ins Schwitzen, da klärte mich dieser Waschbär, der sich als Tom Nook vorstellte, doch tatsächlich darüber auf, dass es noch eine andere Möglichkeit gab ihn zu bezahlen. Ein Meilensystem. Ich bräuchte nur ein bisschen auf der Insel leben und der Kredit würde sich quasi wie von selbst bezahlen. War ich froh! Ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich denke auf einer einsamen Insel gibt es kein gültiges Rechtssystem, so dass man mich wahrscheinlich gesteinigt oder den haien zum Fraß vorgeworfen hätte. Vielleicht hätte Dieter der Löwe mich auch vernascht, aber darüber möchte ich nicht einmal nachdenken.
Abends saßen wir am Lagerfeuer und stimmten über den Namen der neuen Insel ab. Mein Vorschlag gewann und die Insel hieß von nun an: Oakville. Angelehnt an den Namen meines Lieblingsdorfs in Fable.
Die weiteren Tage vergingen damit, dass ich mir Kescher und Angel bastelte, sowie eine Schaufel. Wahnsinn. Auf dieser Insel gibt es so unglaublich viele Dinosaurier Skelette, dass ich mich fühle wie ein Archäologe. Ob ich mit diesen Riesenknochen wohl auch neue tierische Mitbewohner anlocken kann? Meinen gefundenen Kram versuchte ich stets bei dem dicken Waschbären gegen Bares zu tauschen. Denn nur Bares ist Wahres! Schon bald, als ich ihm viel zu viele Knochen gebracht hatte, bekam er einen Anruf und er verriet mir, dass ein Freund von ihm auf die Insel kommen wolle, weil ihn die Fundstücke so interessierten.
So viel zur einsamen Insel. Irgendwie hatte ich das Konzept der einsamen Insel ja anders verstanden, aber vielleicht war es auch einfacher mit allen gemeinsam diese Insel aufzubauen.
Wir werden sehen.