Wie genau funktioniert das mit den Solo Spielen...das kann ich mir leider gar nicht vorstellen
Zuerst einmal gibt es drei Formen: GM-Emulatoren mit denen du jedes gängige Gruppen-TTRPG emulieren kannst und für Solo explizit geschriebene TTRPGs, dann gibt es noch Journaling-Games und Dungeon Crawler.
GM-Emulatoren/Solo-TTRPGs: Im Prinzip wie das, was man halt als Gruppe kennt. Die Emulatoren sind dann dafür da um zum Beispiel zu ermitteln ob man errfolgreich ist UND wie man erfolgreich ist. Zum Beispiel mag Kunibert-Heinz in einen Tresor einbrechen. Er besteht die Fertigkeiten-Probe, aber das Orakel/der Emulator sagt 'Ja, aber ...' und nun ist es eben an dir zu überlegen WAS passiert. Zum Beispiel kann Kunibert-Heinz den Tresor knacken, aber er löst dabei ein stummes Wachsystem aus und nun steht er der dreiköpfigen Wachkatze der Bank gegenüber. WAS passiert kann man dann btw auch mit verschiedenen Random-Tables ermitteln. Ist ganz witzig, weil halt echt jedweder Mist dabei rumkommen kann XD
Und dann sind da noch die reinen Solo-TTRPGs wie Ironsworn (kostenlos erhältlich, leider rein englisch). Die sind halt schon so aufgebaut, dass du die wirklich nach diesem Prinzip ohne viele Hilfmittel spielen kannst. Für Ironsworn brauchst du zum Beispiel nur das Regelwerk und drei Würfel, fertig.
Viele größer TTRPGs haben das btw auch entdeckt und schreiben extra Module für Solo-Spiele: Dragonbane (was ich mir dringend zu Weihnachten wünschen muss qwq), Vaesen (mega-gut, nordische Folklore!), ich glaube es gibt sogar ein fan-made Modul zu D&D und Pathfinder.
Journaling-Games: Wie der Name schon sagt geht es hier mehr ums Schreiben. Das ist das, was ich frühs jetzt immer mache. Du kriegst einen Prompt und schreibst dann eben dazu. Zum Beispiel aus Tousand Year Old Vampire (derzeit auch frei, solange der Vorrat reicht -> schaut bei itch.io) "Ein geliebter Mensch entdeckt dein Geheimnis und versucht dir zu helfen. Füge deinem Charakter eine Ressource hinzu. Wer ist dieser Mensch?" Und dann schreibst du halt darüber. Ich versuche das immer auf ein bis zwei Seiten in einem A5 Notizheft zu beschränken ... Betonung liegt hier auf versuche, es klappt nicht immer XD
Welchen Prompt man dabei erwischt wird dann btw über Würfel/Poker-Karten/Tarot-Karten bestimmt. Ich kenn für alles drei Systeme.
Dungeon-Crawler: Weniger Charakter-Entwicklung, mehr Loot! Man würfelt sich quasi sein Dungeon, seine Encounter, seine Events und sein Loot aus Tabellen zurecht und versucht nicht zu sterben. Manche System sind hart an der Grenze zu DarkSouls/Bloodborne/Eldenring und darauf ausgelegt, dass man quasi stirbt (Notequest ist da ein gutes Beispiel ... und vollkommen kostenlos mal wieder <3). Andere sind knackig aber machbar (Ker Nethalas, nicht kostenlos aber unheimlich gut) und wiederum andere lassen wirklich dieses RPG-Dungeon-Crawl-Feeling aufkommen (d100 Dungeon oder 2d6 Dungeon (hier ist eine kostenlose und umfangreiche Demo erhältlich).
Also ja, man hat für jede Gegebenheit was XD Ich wechsle zwischen allen drei System, je nachdem wie ich halt Lust und Laune habe.