Videospiel-Charaktere

Nicht nur, dass er meiner Meinung nach ein unheimliches gutes Design hat und auf den ersten Blick wirkt, wie der größte Dreckbeutel dej man sich vorstellen kann, wirft FE10 am Ende ein Licht auf ihn, was ihn für mich zu einem der besten Charakter UND zum besten König macht.
Naesala verrät einen eigentlich fast durchgehend durch das gesamte Spiel weg und sogar davor schon.
Der Stamm der Serenes wird vollkommen ausgelöscht und Naesala reagiert nicht. Er verkauft so gesehen eine seiner Freunde an einen dicken reichen Sack, er wechselt öfters die Seiten, als andere Leute ihre Unterhosen und als Spieler hat man schon am Ende von FE9 einfach keinen Bock mehr auf ihn. In 10 ist er nicht besser, bis man dann im finalen Kapitel ist und etwas passiert. Naesala hat den ganzen Mist auf Anweisung getan und hätte er sich dem widersetzt wäre sein Volk zu großem Schaden gekommen oder gar ausgelöscht worden. Er hat alle Schuld auf sich geladen, hat sich immer als Drahtzieher hingestellt, damit seine Leute dann vielleicht, wenn alles vorbei ist keine Schuld trifft. Das hat mich extrem beeindruckt und den eigentlich doch recht unsympathichen Raben zu einem Charakter gemacht, der extrem hervor sticht.

Zur Hölle mit diesen Antagonisten, die einfach nur blind alles zerstören wollen oder Macht wollen, die fand ich schon immer langweilig. Auch die Antagonisten, die stumpf auf Rache aus sind. Zugegeben, dass ist Ardyn auch, aber auf eine so verzerrte Art und Weise, dass ich ihn vollkommen verstehe und ihn überaus faszinierend finde. Und er sieht verdammt gut aus!
Ardyn galt früher als der "auserwählte König", vom Volk natürlich, die Götter haben ihn nie erwählt und das hat ihn gekränkt und seine Persönlichkeit extrem verdreht. Als er dann erfährt, dass Noctis der wahre König ist, versucht er alles um ihn zu zerstören.
Und genau hier wird es interessant. Ardyn will Noct nicht physisch vernichten, sondern will ihn brechen, dass die Götter ihn nicht mehr als König haben wollen. Dazu hilft er Noct und seinen Freunden erst, um sie dann später einen nach dem anderen zu brechen. Er verletzt sie nicht mutwillig, sonderen sorgt zum Beispiel mit einer Illusion dafpr, dass Noctis einen seiner Freunde von einem fahrenden Zug stößt um ihm dann einzureden, dass es sein Wille war.
Diese Art wie Ardyn dargestellt wird und wie er handelt hebt ihn vor allen anderen Antagonisten ab, die ich kenne und macht ihn zu einem unheimlich genialen Gegenspieler.

Was kann man zu Balthier sagen? Er ist der Held der Geschichte.
Und das meine ich auch so. Während Vaan oder Ashe als die eigentlichen Hauptcharas von FF XII gesehen werden, ist meiner Meinung nach Balthier der eigentliche Protagonist - und das nicht nur, weil er es von sich behauptet.
Man lernt ihn als Luftpirat kennen, der Vaan dann irgendwie unter seine Fittiche nimmt oder der einfach vom Schicksal gezwungen wird dies zu tun.
Im Verlaufe der Handlung erfährt man dann aber immer mehr. Er stammt eigentlich aus dem feindlichen Imperium, er war einer jener Richter, die einen jetzt jagen und teilweise das Leben zu Hölle machen, sein Vater ist der durchgedrehte Wissenschaftler, der das ultimative Wesen erschaffen will. Keine sonderlich guten Vorraussetzungen und dennoch arbeitet Balthier sogar schon vor der eigentlichen Handlung gegen das Imperium und einen der Antagonisten - er flieht aus dem Reich, klaut dabei noch den Prototyp eines neuen Luftschiffes und macht es den Imperialen auch danach nicht leichter. Er versucht auch im Laufe der Handlung nie das Imperium zu zerstören oder seinen Vater zu töten, sonderen sucht immer einen Weg der zwar Schaden verursacht, aber lediglich störend ist und nicht verheerend. Er ist auch tief betroffen, als sein Vater sich selbst vernichtet um die Gruppe auf zu halten, er wollte ihn immer wieder zurück haben.
Alles sehr klischeehaft und Standard, aber durch das gesamte Spiel über bleibt er sich treu und ist eine treibende Kraft in der Gruppe - ohne ihn wären sie schon recht zeitig nicht weiter gekommen. Und für mich einer der Charas, die mir lange im Gedächtnis bleiben werden.

Zelos war einer meiner ersten Lieblingscharas und wird wohl immer einen Platz in meinem Herzen haben - und als Figur in meiner Vitrine xD
Man lernt Zelos als Frauenheld kennen, außerdem erscheint er als jemand, der alles ziemlich locker sieht. Aber bereits nach dem erstem paar Gesprächen erkennt man, dass seine teilweise unpassenden rhetorischen Fragen irgendwie für ihn eine tiefere Bedeutung habem und hinter seiner gespielten sorglosen Fassade doch etwas mehr steckt.
Zelos ist der Auserwählte von Tethe'alla und, wie man später mitbekommt, absolut nicht damit zu frieden. In einem Ending sagt er sogar, dass er lieber tot ist, als weiterhin der Auserwählte zu sein und er ist dankbar, dass die Gruppe ihm ein Ende setzt.
Um die Bürde des Auserwählten los zu werden spielt er sogar allen drei Lagern in ToS Informationen zu, nur um sich am Ende immer für die Gruppe der Hauptcharas zu entscheiden - seiner Meinung nach die schwächste Gruppe. Er verrät einen, mehrmals sogar, und bei seinem letzten offensichtlichen Verrat tut er dies auch wieder um der Gruppe den Weg in das feindliche Lager zu öffnen.
Er gibt offen zu ein Doppelagent zu sein, zeigt keine Reue und erwartet auch nicht, dass man ihm vergibt, ist dann aber dennoch glücklich, als die Gruppe ihn dennoch akzeptiert und im zweiten Teil steht er auch voll und ganz hinter Lloyd.