Als die Mutter von Daymien sich in der Nacht in ihr Bett legte, war sie zwar froh dieser jungen Frau geholfen zu haben, ihrem Dämonen-Dasein zu entfliehen. Dennoch war es ihr nicht möglich gewesen, auch nur ein Lebenszeichen von ihrem Sohn zu entdecken. Betrübt und unruhig wälzte sie sich im Bett, bevor die Müdigkeit sie doch übermannte. Schließlich hatte sie bereits letzte Nacht kaum ein Auge zu gemacht.
Auf einmal befand sie sich auf einer endlos erscheinen grünen Wiese, umringt von vielen bunten Blumen. Schmetterlinge tanzten durch die Luft, die Bienen summten. Die Kirschbäume trugen ihre rosafarbene Blätterpracht.
Mitten auf der Wiese stand ihr Sohn, mit dem Blick zum nahenden Sonnenuntergang gerichtet. Sie rief nach ihm, allerdings kam kein Ton aus ihr heraus. Egal wie schnell sie lief und die Mutter sich bemühte, ihrem Kind kam sie keinen Schritt näher. Die Sonne verschwand schließlich langsam hinter dem Horizont, bis schließlich ein Vollmond, den noch zuvor lebendigen Rasen, in ein bläuliches Licht tauchte.
Sie erschrak, als ihr Sohn sich umdrehte und sie sein emotionsloses Gesicht sah. Auf einmal war eine Stimme aus weiter Ferne zu hören.
"Mutter. Wo bist du nur? ...
Warum bin ich hier? ...
Ich habe Angst."
Schweißgebadet wachte die Mutter auf. Sie war wieder Zuhause. Allerdings stand auch hier der Vollmond hoch am Himmel. Ebenfalls war da auch eine durchsichtige Gestalt, die ihrem Sohn so unglaublich ähnlich sah.
"Mutter. Es ist so dunkel hier."
Der Mutter kamen die Tränen. Mit zitternder Hand wollte sie nach ihrem Sohn greifen und ihn in ihre Arme nehmen. Aber genau in diesem Moment verschwand das Wesen. Panisch sah die Mutter sich um, bis sie das Wesen wieder entdeckt hatte. Durch ihr Fenster konnte sie sehen, dass das Wesen draußen auf der Wiese stand.
"Mutter. Ich kann nichts sehen, wo bist du nur?"
Ohne zu überlegen oder den Hund mitzunehmen, rannte die Frau zu dem Wesen nach draußen. Als sie dem Wesen näher kam, entfernte es sich ihr in gleicher Geschwindigkeit. Die Mutter folgte diesem Wesen, bis sie schließlich zu der merkwürdigen Steinformation kam, an dem ihr Hund angefangen hatte zu bellen.
Das Wesen ging durch die Felswand. Ohne zu zögern, lief die Frau ihm nach und zur ihrer Verwunderung war dort keine feste Wand, sondern eine Art Illusion. Diese musste ein Versteck der Dämonen sein. Wieder war die Stimme ihres Sohnes zu hören.
"Mutter. Mir ist so kalt..."
Sie folgte der Stimme und dem Wesen, bis es sie schließlich zu einem leblosen Körper führte und über diesem schweben blieb. Dieses Kind da auf dem Boden. War eindeutig ihr Sohn.
Die Mutter konnte sich nicht zurückhalten, rannte zu ihrem Kind, nahm es in den Arm und drückte es an sich. Langsam öffneten sich die Augen des kleinen Menschen, in ihren Armen.
"Aber... Mutter, warum weinst du den?"
Endlich waren Mutter und Sohn wieder vereint. Sie umarmte ihren Sohn nur noch fester. Nie wieder würde sie ihn gehen lassen.
Und so geschah es.
Beide nahmen nicht wahr, wie aus tiefster Dunkelheit sich ein Kopf eines Drachen erhob. In dem größten Moment ihrer Glückseligkeit spie das Ungetüm lilanen Rauch über seine Opfer. Sie konnten nichts mehr machen. Ihre Gliedmaßen wurden langsam steif, beide hatten Angst und drückten sich so fest sie konnten aneinander.
So erfüllte der Dämonendrache ihren Wunsch, nie wieder voneinander getrennt zu werden.
Dicht umschlungen, waren sie zu Stein erstarrt. Von Dämonen hereingelegt.
Magnolia wird neuer BM! Ihr habt für euren Lynch Zeit bis morgen 20:30 Uhr!